Fabienne

Datum: 01.11.2011 | Kategorie(n): Mutmacher, Team

Ich bin 49 Jahre alt. Ich war 2 Jahre alt, als meine Tante einen weissen Schleier auf meiner rechten Pupille zu sehen glaubte. Meine Mutter liess mich von einem Augenarzt untersuchen. Es wurde ein Retinoblastom diagnostiziert.  Ich wurde rasch operiert und trage seitdem eine Prothese.

Ich bin wie alle andere Kinder normal aufgewachsen. Da ich das Sehen nur mit einem Auge kenne, ist dieser Zustand für mich normal. Ich habe Rhythmischen Tanz gemacht, ging gern im Meer schwimmen, habe jahrelang Wassergymnastik gemacht und mache heute Yoga.

Ich habe studiert und bin seit 21 Jahren als Altentherapeutin tätig. Neben den vielen menschlichen Kontakten arbeite ich viel Arbeit am Computer, was auch kein Problem darstellt. Ansonsten lebe ich glücklich seit Jahren in einer Partnerschaft.

Das einzige was ich gern anders gehabt hätte,waere eine Möglichkeit gewesen mich zum Beispiel mit anderen Betroffenen auszutauschen statt das Thema aus falscher Rücksichnahme zu tabuisieren. Ich hätte mir mehr Platz und Begleitung  für die Traurigkeit, besonders in der Pubertät, gewünscht. Erst als 20 Jährige habe ich mir selber Wege gesucht, um das ganze zu verarbeiten. Mir geht es mit dem Thema heute sehr gut und bin offen wenn jemand (Eltern oder Betroffene) mit mir sprechen möchte. Ich glaube , dass wenn es den Eltern mit dem Thema gut geht, werden die Kinder auch besser begleitet! Daher freue ich mich sehr, dass es die KAKS gibt, die untereinander einen Austauschplattform für Betroffene und ihre Eltern bietet. Wie die anderen Mutmacher möchte ich gern den Betroffenen und ihren Eltern die Angst und Sorgen vor der Zukunft nehmen.

Mir wurde einmal ein sehr schöner mutmachender Satz gesagt: ” Es ist nicht weil die Saite einer Geige kaputt geht, dass ihre Seele zerstört ist. Eine Saite lässt sich ersetzen. Auch wenn sich der Klang minimal verändert, bleibt die Musik die gleiche.” dieser Satz ist bis heute in meinem Herz geblieben!

01.11.2011 | Mutmacher, Team