Ramona – neue Mutmacherin der KAKS

Datum: 01.08.2018 | Kategorie(n): Mutmacher, News

Ramonas Brief an die KAKS:

„Liebe KinderAugenKrebsStiftung, im Juni findet jedes Jahr in Dresden das Elbhangfest statt, wo rechts und links der Straßen verschiedene Stände mit Waren, Leckereien und auch Infostände aufgebaut sind. An einem Hausaufgang standen zwei Frauen. Auf einem kleinen Tisch waren gehäkelte Tiere aufgebaut und auf dem Plakat daneben stand “Unterstützung der Kinderaugenkrebsstiftung”. Das hat mich interessiert und ich bin zu den beiden Frauen hingegangen. Sie unterstützen die KinderAugenKrebsStiftung, klären auf und sammeln Spenden. Ich bin mit den beiden Frauen ins Gespräch gekommen und habe erfahren, dass die Tochter an einem Retinoblastom erkrankt ist. Ich hab dann auch von mir erzählt und mir dann das Infoblatt mitgenommen. Daraufhin habe ich zu Hause im Internet darüber gelesen.

Im nächsten Jahr werde ich 60 Jahre alt. Aufgewachsen bin ich in der DDR in einem kleinen Dorf in Thüringen. Ich hatte eine schöne Kindheit. Was ich über meine Erkrankung weiß ist, dass ich einen Tumor im linken Auge hatte, der mir im Alter von sieben Monaten in Jena entfernt wurde. Nach der Diagnose musste das Auge sofort operiert werden. Viele Jahre musste ich noch zur Nachsorgekontrolle nach Jena.  Wenn ich meine Eltern gefagt habe, sind sie jedes Mal in Tränen ausgebrochen, es fiel ihnen sehr schwer darüber zu sprechen. Nicht einmal das Wort „Retinoblastom“ ist ihnen über die Lippen gekommen.

Die schwierigste Zeit war die Pubertät, da ich nicht so aussah wie andere. Ich hab ich mich immer geschämt. Der Satz “Man sieht das doch gar nicht” hat mich nicht getröstet.

Mein erlernter Beruf ist “Facharbeiter für Zierpflanzenbau” – das war die Bezeichnung zu DDR-Zeiten.

Als ich meinen Mann kennengelernt habe, war das Glasauge nie ein Problem für ihn.

Ich habe zwei erwachsene Töchter und fünf Enkel. Dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich bin froh, dass ich nach so vielen Jahren und dieser Zufallsbegegnung auf dem Elbhangfest, die Möglichkeit bekomme, mich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Endlich hat meine Erkrankung einen Namen, ich kann Menschen treffen, denen es so ergangen ist wie mir. Den Begriff Retinoblastom hatte ich noch nie gehört. Und ich dachte immer, ich sei die einzige auf der Welt mit dieser Erkrankung.“

01.08.2018 | Mutmacher, News