Theresa – neu als Mutmacher bei der KAKS

Datum: 08.10.2017 | Kategorie(n): Mutmacher, News

Ich heiße Theresa und bin 2000 geboren. Kurz vor meinem zweiten Geburtstag bemerkte meine Oma eine gelbliche Reflexion in der Pupille meines linken Auges, wenn das Licht seitlich einfiel. Der Augenarzt schickte uns sofort weiter an die Uniklinik Erlangen. Als meine Eltern dort kurz darauf die Diagnose einseitiges Retinoblastom bekamen, war es schon zu spät um das Auge zu retten und seitdem habe ich eben ein Glasauge.

Ungelogen, viele Leute bemerken nicht mal, dass ich ein Glasauge habe. Natürlich fehlt mir ein Teil des Sichtfelds und das räumliche Sehen, aber ich kann trotzdem (fast) alles machen, was ich will, z.B. Motorrad und Auto fahren. Mit der Zeit entdeckt man kleine „Tricks“, die einem das Leben leichter machen, etwa Flaschen vor dem Einschenken am Glasrand aufzusetzen oder beim Auto oder Motorrad fahren häufiger in die Rückspiegel zu schauen.

Besonders in der Pubertät kam dann die Frage „Warum ich?“ und ich dachte, dass doch jeder mein Schielen bemerken würde. Aber Freunde und Familie haben mir gezeigt, dass es auf solche Äußerlichkeiten nicht ankommt und dass man selbst sein schlimmster Kritiker ist.

Nächstes Jahr werde ich mein Abitur machen. Danach möchte ich in Würzburg Lehramt für Sonderpädagogik studieren. Der Auszug von zuhause wird bestimmt ein großer Schritt, doch mittlerweile weiß ich, dass ich alles schaffen kann.

08.10.2017 | Mutmacher, News