Ernährung nach einer Krebstherapie

Datum: 21.01.2019 | Kategorie(n): Allgemein

Aus der Praxis einer Kinderärztin
Ernährung nach einer Krebstherapie

 

Dr. med. Madlen Reschke, Kinderärztin am Universitätsklinikum Essen, behandelt seit einigen Jahren Retinoblastome. Die Heilungschancen liegen bei früher Diagnose bei 95%. Dabei ist auch eine gesunde Ernährung nach der Therapie ein wichtiges Thema für die Patienten und ihre Eltern. Dr. Reschkes Beobachtung: „Man kann sich nicht gesund essen. Nur das Gegenteil ist der Fall. Ich kann meine Ernährung so gestalten, dass ich krank werde.“ Darüber wollten wir mehr wissen und haben ein Interview mit ihr gemacht:

 

1. Nach einer Chemotherapie wollen Eltern ihre Kinder in jeder Hinsicht unterstützen – was raten Sie Eltern in punkto Ernährung?

Nach der Chemotherapie ist eine gute Ernährung aus meiner Perspektive die Ernährung, die das Kind möchte. Natürlich nur für eine gewisse Zeit. Das Kind muss erst einmal wieder am Essen Freude haben und vor allem sein Körpergewicht halten.
Ich kann verstehen, dass Eltern alles für ihr Kind tun möchten. Viele denken, wenn man sich nicht genug anstrengt, kann das Ergebnis nicht gut sein. Aber das glaube ich nicht. Denn man kann sich nicht gesund essen. Nur das Gegenteil ist der Fall. Ich kann meine Ernährung so gestalten, dass ich davon krank werde.
Daher ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung das Beste, um Kindern eine Basis für ein gesundes Leben zu geben.

“Essen sollte den Kindern unbedingt Spaß machen – ein zuviel oder zu wenig kann krank machen!”

 

2. Ist eine gesunde Ernährung von Kindern nach einer Krebstherapie denn überhaupt wichtiger als vor der Erkrankung?

Die Ernährung nach der Krebstherapie ist nicht wichtiger als sie sonst bei Kindern ist. Es gibt glücklicherweise nicht so viele Kinder, die extrem viel abnehmen während der Therapie. Das ist besonders bei den Retinoblastom-Patienten der Fall. Diese Kinder nehmen selten ab und wachsen auch meistens gut. Wenn sie in seltenen Fällen doch ausgemergelt sind, dann liegt das meist nicht an der Therapie, sondern an einer anderen Grunderkrankung. Dann ist der Körper weniger gut in der Lage sich zu erholen und die toxischen Schäden, die die Chemotherapie in der Leber und im Knochenmark verursacht hat, zu heilen. Und dann wird auch die Ernährung wieder wichtig.

“Eine gute Grundkonstitution unterstützt die Patienten während der Therapie!”

 

3. Und wie kommt es dabei zu einem Gewichtsverlust?

Gewichtsverlust ist bei Kindern mit Retinoblastom sehr selten. Bei vielen anderen Kindern ist es so, dass der Krebs eine an sich zehrende Erkrankung ist. Eins der Symptome ist, dass der Körper Gewicht verliert, weil er sehr viel investiert in die Produktion des Tumors. Hinzu kommen dann noch die  Nebenwirkungen der Chemotherapie. Daher ist es auf jeden Fall wichtig, dass Kinder während der Chemotherapie gut ernährt werden. Natürlich ist es genauso wichtig, dass die Kinder die Chemotherapie bekommen, um wieder gesund zu werden. Es hilft nicht, wenn wir viel Chemo in das Kind schütten und es nichts essen mag. Das ist nicht gesund.
Der Körper zieht seine Nährstoffe aus Muskelfleisch, Fettreserven und den Knochen. Die Nährstoffe halten das System aber am Laufen. Während einer Therapie ist der Körper dann weniger gut in der Lage zu heilen und die toxischen Schäden zu überwinden.

“Kinder sollten sich während der Therapie gut ernähren. Der Krebs und die Therapie entziehen dem Körper viel Energie.”

 

4. Mit welchen Ernährungsproblemen kommen Eltern meist zu Ihnen?

Glücklicherweise gibt es eher selten Ernährungsprobleme bei Babys mit Retinoblastom. Sie werden gestillt oder bekommen ihre Milch. Da gibt es in der Regel keine schwerwiegenden Probleme.  Bei anderen Krebs-Erkrankungen verursacht die Chemotherapie aber häufig Geschmacksveränderungen. Dann schmeckt das Lieblingsgericht schon mal ganz anders als gewohnt. Das führt leider häufig zu Stress. Bei Eltern, die sich Mühe geben und sich Sorgen machen, und bei den Kindern, die enttäuscht sind. Da kann man nur ausprobieren und austesten, was gut ist und was nicht.

“Stress für Kinder und Eltern sollte beim Thema Ernährung vermieden werden!”

 

5. Hat das Auswirkungen auf die Eltern-Kind-Beziehung?

Ja, das sehe ich als großes Problem. Die Eltern haben Angst, dass das Kind zu wenig isst. Die Wahrnehmung der Eltern verursacht oftmals großen Stress. Was ein Kind aus Sicht der Eltern essen muss, stimmt nicht immer mit dem tatsächlichen Bedarf überein. Das ist aber das, was wir mit dem Gewicht und der Größe, also dem Body-Mass-Index ausrechnen können. Auch die Perzentilkurven, die zeigen, mit welchem Gewicht das Kind gestartet ist und wie es sich in der letzten Zeit entwickelt hat, sind etwas objektivere Maßnahmen. Wir finden oft, dass kein schwerwiegendes Ernährungsproblem vorliegt. Eltern kommen und sagen, das Kind esse gar nicht, dabei hat es in den letzten Monaten 2 Kilo zugenommen. Das erleben wir häufig. Eltern wollen meist mehr als die Kinder benötigen. Die Praxis zeigt, dass man Kinder oft einfach mal lassen sollte. Es ist nicht förderlich, wenn die Interaktion zwischen Eltern und Kind gestört ist. Für die Kinder ist das unangenehm und sehr leidvoll. Solange sie nicht an Gewicht abnehmen, ist es auch ok, wenn sie eine Zeit lang nur Brot mit Butter essen. Meistens vergeht das nach einer Zeit von selbst.

“Vorübergehend ist es in Ordnung, auf die Wünsche des Kindes einzugehen und sich auf ihre Instinkte zu verlassen!”

 

6. Dann kann auch eine zu gesunde Ernährung zu Stress führen?

Dann ist das andere Problem – dass Eltern Kindern unbedingt gesunde Nahrung geben möchten, das Kind diese aber auf keinen Fall essen will. Beispiel Rohkost: Ich habe schon ab und an erlebt, dass Eltern ihren Kindern eine Rohkostdiät verabreicht haben, weil sie gelesenen haben, dass das wahrscheinlich gut ist und hilft. Eine Mutter kam zu mir und sagt, dass ihr Kind nichts esse. Wir erfuhren, dass sie ihrem Kind Morgens, Mittags und Abends Gemüse und Obst in jeglicher Form zubereite. Und der Junge wollte nichts essen. Welcher Vierjährige möchte das freiwillig essen? Regelmäßig und in großen Mengen? Wir haben dann empfohlen: Ernähren sie ihren Sohn ganz normal mit Brot, Nudeln, Salat, Obst und Gemüse und mischen sie das mal und wir schauen, wie es ihm in zwei Monaten gehen wird. Das war für das Kind sehr erfreulich.

“Ernährung sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein und alle Baustoffe der Ernährungspyramide enthalten!”

 

7. Fragen Eltern oft nach sogenannten Krebsdiäten und was halten Sie davon?

Ja, auch diese Frage kommt sehr oft. Allerdings halten wir nichts davon, da es momentan keine seriöse Studie für einen Erfolg dieser Diäten gibt.
Vielen ist wichtig, dass Kinder keinen freien Zucker mehr bekommen. Also keinerlei Süßigkeiten. Das ist ganz schön traurig. Die Kinder haben ja bereits viel durchgemacht und möchten gern bei der Geburtstagsparty auch mal Kuchen und Süßes. Es gibt keinen signifikanten untersuchten Nachweis dafür, dass dies etwas bringt. Es gibt kein Problem mit Zucker per se, aber natürlich in Maßen. Denn wir brauchen auch Zucker, da sich unser Gehirn ausschließlich von Zucker ernährt.

“Unser  Körper und unser Gehirn brauchen auch Zucker – in Maßen!”

 

8. Süßigkeiten sind für Kinder also auch mal völlig in Ordnung?

Ja, aber bitte mit gesundem Menschenverstand. Wenn die Kinder gut proportioniert sind, kann es jeden Tag eine Süßigkeit geben. Ich würde das nicht sanktionieren und nicht so wichtig nehmen. Es hängt auch viel damit zusammen, was man den Kindern an Alternativen bietet. Rohkost oder Obst kann immer bereitstehen. Eltern sollten nicht mit so vielen Verboten arbeiten. Und die Kinder sollen nicht den Eindruck bekommen, dass sie etwas entbehren müssen, obwohl sie schon gesund sind. Vielmehr sollten Kinder angeregt werden, an die frische Luft zu gehen, am Leben teilzuhaben und einfach Spaß haben. So verbrauchen sie auch Kalorien und können auch mal Schokolade essen.

“Lieber viele Angebote als strenge Verbote!”

 

9. Empfehlen Sie den Eltern eine Ernährungsberatung?

Eine Ernährungsberatung ist dann sinnvoll, wenn Probleme und Fragen auftreten. Eine individuelle Ernährungsberatung ist auf den Einzelfall abgestimmt und kann Eltern unterstützen, ihre Kinder mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen und damit eine gute Lebensqualität zu geben.

“Bewegung und frische Luft sind wichtig und regen den Appetit an!”

 

 (Das Interview führte Kerstin von Campe, Ökotrophologin und seit 2018 ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der KAKS.)

 

Unser Fazit: Finden Sie das gesunde Mittelmaß!

 

Was kann ich für mein Kind tun? Diese Frage stellen sich Eltern oft – insbesondere dann, wenn bei ihrem Kind einmal eine schwere Erkrankung wie Krebs diagnostiziert wurde. Dabei spielt das Thema Ernährung eine große Rolle, da hier die Eltern nicht nur gezielt Einfluss nehmen können, sondern auch eine wichtige Vorbildfunktion haben. Doch – so auch Frau Dr. Reschke – sollte Ernährung besonders für Kinder in akuten Krankheitssituationen nicht als zusätzlicher Stressfaktor empfunden werden, sondern Spaß machen und eine Abwechslung bieten.

Ernährung ist kurz- und langfristig nur dann gesund, wenn ein ausgewogenes Verhältnis von abwechslungsreichen, naturbelassenen Lebensmitteln vorliegt. Denn keine Lebensmittelgruppe ist allein in der Lage, den Bedarf an allen Nährstoffen zu decken.

Untersuchungen des WCRF (World Cancer Research Fund) zeigen, dass Ernährung, Bewegung und Übergewicht einen wesentlichen Einfluss auf das Risiko, an Krebs zu erkranken, haben. In unserer täglichen Nahrung sind unzählige verschiedene Stoffe enthalten. Einige fördern das Wachstum von Krebszellen, sehr viele bremsen es. Also – die Mühe lohnt sich wirklich! Denn wer sich vielseitig ernährt und regelmäßig bewegt, vermeidet Übergewicht, verbessert den Stoffwechsel und stärkt das Immunsystem. Langfristig kann so vielen Erkrankungen vorgebeugt werden. Hierzu gehören Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie auch Krebs.

Da während der Kindheit das Ernährungsverhalten wesentlich geprägt und Geschmacksvorlieben ausgebildet werden, beugt ein abwechslungsreiches Lebensmittelangebot auch einer späteren einseitigen Ernährung vor – hier hat die Familie sowie das Umfeld eine wichtige Vorbildfunktion. Auch die soziale und psychische Bedeutung von gemeinsamen Mahlzeiten spielt eine wichtige Rolle bei der gesunden Entwicklung unserer Kinder.

In punkto Bewegung sind Kinder ebenso abhängig vom Vorbild ihrer Eltern. Aktive Eltern haben meist auch aktive Kinder. Bewegen sie sich viel, haben Kinder weniger physische Beschwerden, weniger Körperfett und niedrigere Blutdruckwerte. Bewegungsmangel erhöht zudem das Risiko für Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2.

Trotz alldem nicht vergessen: der Mit Kindern ist jeder Tag anders. Mal haben sie viel Hunger, mal gar keinen. Mal essen sie kein Gemüse und mal keinen Fisch. Eltern sollten es erst einmal gelassen nehmen. Meist legt sich das wieder. Die verschmähten Lebensmittel immer wieder anbieten kann helfen. Auch wenn ein Kind über einen begrenzten Zeitraum nur Nudeln mit Käse essen mag, ist das noch kein Grund sich verunsichern zu lassen. Wichtig ist, dass Eltern und Kind damit stressfrei umgehen können. Solange das Kind gut proportioniert ist, gesund aussieht, Haare und Fingernägel gut aussehen, brauchen Eltern sich nicht zu sorgen.

Quelle: DEBInet, zweidimendionale Ernährungspyramide, mod. nach den Empfehlungen der DGE

 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ist seit 1953 eine der wichtigsten unabhängigen Instanzen für Ernährungsfragen. Sie unterstützt die Forschung, informiert über neue Erkenntnisse und klärt auf. Auf Grundlage der WCRF Forschung gibt sie Ernährungsempfehlungen heraus, die als allgemeine Richtlinien für gesunde Menschen zur Prävention von Krebs und anderen Krankheiten dienen können.

Darauf basierend haben wir 10 Empfehlungen für Sie zusammengestellt, die Sie auf dem Weg zu einer gesunden Ernährung und Lebensweise mit Ihren Kindern unterstützen können:

  • 1.   Viel Wasser trinken

Kinder brauchen viel Flüssigkeit. Über die Blutbahn befördert Wasser lebensnotwendige Stoffe zu den Organen und Körperzellen. Es sorgt auch dafür, dass Giftstoffe über die Verdauung, das Lymphsystem und die Haut wieder ausgeschieden werden. Da unser Körper Wasser nicht lange speichern kann, muss es regelmäßig zugeführt werden. Kleinkinder sollten etwa 1 Liter, Schulkinder etwa 1,5l am Tag trinken. Am geeignetsten ist natürlich Mineralwasser. Fruchtschorlen oder ein Glas Saft sollten nicht als Dauergetränk zur Verfügung stehen.

  • 2.   Reichlich Obst und Gemüse essen

Über den Tag verteilt sollte ihr Kind 2 Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse essen. Eine Portion ist das, was in eine Hand ihres Kindes passt. Kinder werden so konstant mit Energie versorgt und sind den ganzen Tag über leistungsfähig. Sie erleben keine Höhen und Tiefen, weil der Blutzuckerspiegel nicht schnell steigt und wieder fällt.
Hier gilt: Je bunter desto besser – denn der Krankheiten vorbeugende Einfluss ist nicht auf einzelne Sorten zurückzuführen, sondern auf die Menge und Vielzahl an Obst und Gemüse. 
Möglichst frisch oder nur kurz gegart bleiben auch alle Nährstoffe erhalten. Dazu zählen Vitamine, Mineralstoffe oder sekundäre Pflanzenstoffe.

  • 3.   Wöchentlich Fisch essen und weniger Fleisch und Wurst

Essentielle Fettsäuren und viel Eiweiß sind unsere wichtigsten Jodquellen – das kann nur der Fisch für sich beanspruchen. Einmal wöchentlich sollte er auf den Tisch. Für Kinder empfiehlt sich besonders grätenfreies Fischfilet. Hier gilt: Falls nur Fischstäbchen akzeptiert werden, ist das immer noch besser als gar kein Fisch.

Fleisch ist ein wichtiger Lieferant für B-Vitamine, Eisen und Selen. Dazu enthält es viel wichtiges Eiweiß. Allerdings ist hier weniger mehr. Zwei bis drei kleine Fleischmahlzeiten in der Woche reichen völlig aus. Sonst kommen zu viele tierische Fette auf den Teller. Zu bevorzugen sind magere Stückchen Fleisch, die nicht zu stark angebraten sind. Stark gepökelte und geräucherter Wurst kann schädliche Substanzen enthalten. Eine Scheibe Wurst auf dem Brötchen schadet allerdings nicht.

  • 4.   Hochwertige Fette

Kinder brauchen Fette. Nur mit ihrer Hilfe kann der Körper die lebenswichtigen fettlöslichen Vitamine aus der Nahrung aufnehmen. Hierbei gilt Qualität vor Quantität. Pflanzenöle sind ideale Träger der einfachen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie wirken sich positiv auf die Blutfettwerte aus. Für Salate sind kaltgepresste (nicht raffinierte) Öle wie Raps-, Walnuss- und Leinöl am besten geeignet. Raffiniertes Olivenöl und raffiniertes Rapsöl kann auch problemlos erhitzt werden. Außerdem stecken in Fisch, Nüssen, Avocados und Sojabohnen viel gesunde Fette.

  • 5.   Milch und Milchprodukte

Für Kinder sind Milch und Milchprodukte wichtige Lebensmittel. Sie enthalten viel gut verdauliches Eiweiß für die Bildung neuer Zellen sowie Kalzium für starke Knochen und Zähne. Milchzucker sorgt für die Aufnahme verschiedener Nährstoffe aus dem Darm und unterstützt die Verdauung. Das Milchfett ist leicht verdaulich und Träger der fettlöslichen Vitamine der Milch.
Bis zum 10. Lebensjahr sollten Kinder pasteurisierte Milch trinken. Rohmilch kann zu viele unerwünschte Keime enthalten.

  • 6.   Täglich Vollkornprodukte

Die wertvollsten Bestandteile eines Getreidekorns sitzen im Keimling und in den Randschichten. Deshalb sind Lebensmittel wie Brot und Nudeln aus Vollkornmehl am gesündesten. Aber auch Hülsenfrüchte, Vollkornreis und Müslis enthalten reichlich Ballaststoffe. Diese benötigen wir dringend für unsere Verdauung. Sie werden im Verdauungstrakt nicht abgebaut, binden Wasser und regen die Darmtätigkeit an. So bleibt die Nahrung kürzer im Darm und Schadstoffe werden schneller ausgeschieden. Ballaststoffe sorgen auch für ein längeres Sättigungsgefühl.

  • 7.   Süßigkeiten und Salz in Maßen

Süßigkeiten tragen nicht zur Nährstoffversorgung bei und sind auch noch schlecht für die Zähne. Allerdings führen Verbote nur dazu, dass Kinder noch mehr Lust darauf bekommen.
Ernährungspsychologen raten, hier Regeln aufzustellen, damit das maßvolle Naschen auch funktioniert. Das kann eine festgelegte Wochenration sein oder eine Süßigkeit pro Tag. Unser Tipp: Niemals vor dem Essen und während des Fernsehens. Klein portionierbare Süßigkeiten können helfen, die Menge einzugrenzen. Denn Kinder möchten meist alles aufessen.

Zusätzliches salzen ist in der Kinderernährung nicht notwendig, da in zubereiteten Lebensmitteln, wie Brot, Käse und Wurst, bereits genug Salz vorhanden ist. Dazu kommt, dass Kinder viel mehr Geschmacksknospen als wir Erwachsene haben und alle Geschmacksrichtungen viel intensiver schmecken. Ihr Geschmack kann negativ geprägt werden.

  • 8.   Selber kochen mit frischen Zutaten

Fertiggerichte sind praktisch und manchmal muss es eben schnell gehen. Allerdings sollten sie nur eine Ausnahme sein. Fertiggerichte enthalten zu viele Zusatzstoffe, wie Aromastoffe, Salz und Geschmacksverstärker, zu viele Kalorien und weniger hochwertige Zutaten.
Gesünder ist kochen aus frischen naturbelassenen Zutaten. Vorzugsweise bei niedrigen Temperaturen und mit möglichst wenig Wasser und Fett. Das erhält den natürlichen Geschmack und schädigt nicht die Nährstoffe

  • 9.    Tägliche Bewegung

Nur drei Viertel der 3-10jährigen Kinder in Deutschland spielen täglich im Freien. Das sind eindeutig zu wenige, denn regelmäßige Bewegung an frischer Luft wirkt sich positiv auf die emotionale und körperliche Entwicklung von Kindern aus. Zudem erhöht Bewegung die Muskelmasse, verbessert die Knochendichte, die Sauerstoffversorgung und steigert den Grundumsatz. Nachweislich wird so Krankheiten und Übergewicht entgegengewirkt.

  • 10.   Bewusstes Essen

Bereits im Kindergartenalter wird der Grundstein für das Ernährungsverhalten im Erwachsenenalter gelegt. Deshalb sollten Kinder frühzeitig den Umgang und die Vielfalt der gesunden Lebensmittel kennenlernen. Selber machen ist da die beste Methode. Durch gemeinsames Einkaufen, Zubereiten der Mahlzeiten und anschliessendes Familienessen werden sich Kinder für gesundes Essen begeistern.

Nicht nur das was, auch das wie ist wichtig. Gemeinsam am Tisch langsam und bewusst essen hilft, dass natürliche Sättigungsgefühl zu erkennen.

 

21.01.2019 | Allgemein