Hans

Datum: 01.01.2013 | Kategorie(n): Mutmacher, Team

Hallo,

mein Name ist Hans, ich bin im April 1982 geboren. Seit bei mir mit 18 Monaten ein bilaterales Retinoblastom diagnostiziert wurde, trage ich nach Chemotherapie und Bestrahlung ein Glasauge rechts. Links blieb mein Auge mit voller Sehkraft erhalten.

Ich bin mittlerweile verheiratet und wir haben im Februar 2017 unsere wunderbare und – vor allem gesunde – Tochter bekommen und gehen jetzt zu dritt durchs Leben.

Ich habe von meinen Eltern viel Unterstützung erfahren. Sie haben mich in allem bestärkt was ich wollte und mich nicht in Watte gepackt. Wenn ich was ausprobieren wollte, durfte ich das, auch wenn andere gesagt haben: „Das geht nicht. Das kannst du doch nicht.“ Und siehe da… ich konnte. Na ja, fast alles. Leider gibt es bei einigen Führerscheinen oder Ausbildungen rechtliche Grenzen, die natürlich der Sicherheit dienen sollen… Das lassen wir jetzt mal so stehen ;)
Immerhin habe ich einen Tauchschein, Jagdschein und noch ein paar andere Scheine, einen Auto- und sogar einen Motorradführerschein, auch wenn das bei meiner Mutter sicherlich keine Jubelstürme ausgelöst hat. Da sie allerdings selber einen hat, waren die Argumente recht zügig durch…

Gerade in der Kindheit gab es sicherlich schwierige Momente. Allein Ballsportarten sind ohne das räumliche Sehen eine spezielle Herausforderung und brauchen mehr Übung. Geht dann aber trotzdem! Auch zögerliche Blicke, Spitznamen oder irgendwelche Sprüche von anderen können mitunter schwierig oder verletzend sein. Meiner Erfahrung nach hat es geholfen, die Krankheit kurz zu erklären und wenn das in seltenen Fällen mal nicht fruchtete, das Auge rauszuholen und der betreffenden Person an den Kopf zu werfen. Das beendete meist jedwede anstrengende Situation. Zumindest solange bis dann verstörte Eltern bei meinen Eltern anriefen und sich beschwerten, ich würde mit meinen Augen um mich werfen. Das ginge doch nicht! Doch, doch… geht ;)

Es geht alles. Alles was ihr wollt. Einfach mal machen. Ich hatte mit 16 den Wunsch mal Notarzt im Hubschrauber zu sein. Jetzt, nach knapp 20 Jahren hat das mit einigen Zwischenstationen geklappt und ich fliege tatsächlich als Notarzt im Rettungshubschrauber.

Bis ich die KAKS 2013 kennengelernt habe, hatte ich keinen Kontakt zu anderen, die so sind wie ich… die mich verstehen… die mich unterstützen… die da sind.

Wir sind da. Alle. Also zögert nicht, und meldet euch bei uns. Und nicht vergessen: Es geht alles ;)

 

01.01.2013 | Mutmacher, Team