Jenny – neu bei der KAKS! .. als Mutmacherin!

Datum: 04.02.2018 | Kategorie(n): Mutmacher, News, Team

Mein Name ist Jenny (eigentlich Jennifer), ich bin 1990 geboren und hatte mit 2 ½ Jahren ein Retinoblastom, worauf mir mein rechtes Auge entfernt wurde. Ich bin geborene Essenerin und in dem Nachbarstädtchen Velbert aufgewachsen. Heute stehe ich mit beiden Beinen fest im Leben und bin (fast) wunschlos glücklich ☺. Ich lebe mit meinem Freund zusammen in Duisburg, nur ca 15 Minuten Fahrzeit entfernt vom Uniklinikum Essen, welches wir ja alle kennen dürften;). Ich bin die älteste von insgesamt 4 Schwestern, aber zum Glück die Einzige die erkrankt ist. Für mich wäre es viel schlimmer wenn eine meiner Schwestern betroffen wäre – als selbst Betroffener fühlt mich sich ja nicht ganz so hilflos und kann sein Leben in die Hand nehmen. Ich bin ein absoluter Familienmensch und lebe sehr gerne hier im Ruhrgebiet!
Meine Erkrankung lasse ich in meinem Leben eigentlich keine allzu große Rolle spielen, aber es ist ja schon so dass man mit den Auswirkungen immer mal wieder konfrontiert wird. Es gehört halt dazu und hat mir zu einer ganz besonderen und bewussten Lebenseinstellung geholfen. Ich lebe meinen Alltag sehr intensiv und gerne☺Ich reise viel und gerne, gehe mit meinem Freund ins Fitnesstudio, treffe Freunde und liebe Hunde und Pferde. Ich habe nach meinem Abi 4 Jahre Internationalen Agrarhandel in den Niederlanden studiert und arbeite mittlerweile im Vetrieb einer großen Lebensmittelfirma.
In diesem Sommer (2018) werde ich meinen Freund heiraten:). Meine große Liebe und der Mensch, der immer an meiner Seite ist und mir ganz viel Kraft gibt. Letztes Jahr hatte ich noch einmal eine härtere Zeit als ich eine schwere Thrombose aus dem Nichts bekam, aber jetzt ist alles wieder gut. Man wird demütig…. Genau deswegen versuche ich mir immer wieder bewusst zu machen wie zerbrechlich Gesundheit ist und wie sehr man jeden Tag als gesunder und glücklicher Mensch schätzen sollte. Als Kind und Jugendlicher hadert man manchmal mit seinem Schicksal und fühlt sich unwohl in seiner Haut wenn man nur ein Auge hat, aber mittlerweile komme ich echt gut damit klar. Es gibt kaum noch Momente, in denen es noch ein wenig an mir nagt – sie werden mit den Jahren immer weniger. Ich bin mir sicher, dass es mir geholfen hätte, hätte ich in meiner Kindheit / Pubertät jemanden persönlich mit einem Glasauge gekannt der ein paar Jahre älter wäre und alles schon durchgemacht hätte mit dem Erwachsenwerden und Dingen wie die erste Liebe, etc . Gerade deswegen finde ich eure Initiative toll:).

04.02.2018 | Mutmacher, News, Team